Geschichte des Förderverein Schloss Mansfeld e.V.
Schloss sucht Besitzer
Der Förderverein Schloss Mansfeld entstand aus der Not heraus. Das Dilemma begann bereits Jahrzehnte vorher. Nachdem Schloss Mansfeld 1947 der Kirche zur Verfügung gestellt worden war und alles ordentlich geregelt war mit Gundbucheintrag usw., wurde es 1953 von den staatlichen Organen der DDR der Kirche wieder weg genommen und im gleichen Jahr zurück gegeben. Allerdings war danach nichts mehr klar geregelt, sondern die Situation war äußerst unklar und das schien den Herrschenden Funktionären der DDR ganz Recht zu sein, denn sie verweigerten mehrfach eine ordentliche vertragliche Festlegung. So gab es nach der Wende die Notwendigkeit, eine juristisch solide Basis für die Arbeit im Schloss Mansfeld zu schaffen. Da damals das Risiko eine solch aus dem Rahmen fallende Immobilie als „Rüstzeitheim“ zu betreiben als sehr hoch eingeschätzt wurde und weil das Schloss in den 90er Jahren schlechte Belegungzahlen hatte, scheuten CVJM und Kirche eine direkte Übernahme, obwohl das Land durchaus für einen weiteren Betrieb des Schlosses als christliches Jugendgästehaus war.
Einige engagierte Mitglieder des Freundeskreises, den Fritz Hoffmann (1906-1996) noch ins Leben gerufen hatte, gründeten dann 1997 unter maßgeblicher Beteiligung von Rainer Saurbier den Förderverein Schloss Mansfeld und ließen ihn ins Vereinsregister eintragen. Zum ersten Vorstand gehörten u. a. Rainer Saurbier, Siegfried Ballschuh, Axel Bode, Wolfram Friedrich Anfang 1999 bekam dieser Verein dann zuerst die Geschäftsführung des Schlosses vom CVJM übertragen und einige Monate später wurde er auch offiziell Eigentümer von Schloss Mansfeld.
Aus der Nachkriegszeit ins 21. Jahrhundert
Siegfried Ballschuh hat mit seinem Planungsbüro schon einige Vorabeiten geleistet bevor die Formalitäten alle erledigt waren. Darum konnten dann direkt nach der Übergabe die Bauarbeiten beginnen. Und so wurde zuerst das Dach der Sakristei (Anbau an der Kirche) und dann das Dach der Kirche selbst neu gedeckt. Im Jahr 2000 begann die Sanierung des Bornstedtschen Palais – auch als Seitengebäude bekannt – 2001 wurde der erste und 2002 der zweite Bauabschnitt in Betrieb genommen. 2003 begannen die Sanierungsarbeiten im Haupthaus, da das Bornstedtsche Palais nun 60 Betten hatte, konnte die Arbeit mit kleinen Einschränkungen weiter gehen. 2005 konnten 8 sanierte Gästezimmer und ein Wohnbereich im Dachgeschoss in Betrieb genommen werden. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden Speiseraum und Küche saniert, einige Teile des Kellers gehörten auch dazu. Das war eine schwierige Zeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil in der Zeit alle Speisen und das Geschirr über den Hof getragen werden mussten. Wegen gravierender Schäden am südlichen Pfeiler der Talbastion musste bereits 2004 eine Notsicherung durchgeführt werden.
Die Sanierung der „Mine“ – wie die Talbastion auch genannt wird – wurde 2009 und 2010 realisiert. Die Arbeiten an der Mine waren noch nicht beendet, da stürzten Teile der Ruine Schloss Mittelort ein. Da sich der Schaden genau über einem Weg ereignete war Eile geboten. Das Land Sachsen-Anhalt stellte Mittel zur Verfügung und die Ruine konnte saniert werden. Fast gleichzeitig erhielt der Förderverein die Bewilligung für eine Maßnahme im Rahmen des Konjukturpakets II der Bundesregierung zur Sanierung der Remise und der Wächterstube, das ist der Bau am östlichen Ende des Hofes, durch den man den Hof betritt. Die Gebäude wurden wieder hergestellt, eine Hackschnitzel-Heizung eingebaut und eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses wurde erstellt. Und seit 2011 wird an der Kirche gearbeitet, dort ist die statische Sicherung erforderlich und die Mauern werden frisch verfugt, auch verwitterte Steine müssen ausgewechselt werden. Am Ende kommt 2013/14 noch eine Renovierung des Innenraumes. Weitere Bauarbeiten sind notwendig, so ist die Mauer des äußeren Grabens auf der Nordseite und die daran anschließende Ruine des Geschützturms dringend sanierungsbedürftig. Im inneren Graben sind einige Mauerteile absturzgefährdet und an der Ruine Mittelort (goldener Saal) ist die Südseite noch unsaniert. Ein großes Anliege ist auch das 1. OG des Haupthauses, hier sind die Tagungsräume des Schlosses und da muss auch noch einiges getan werden.
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